Bernhard Karlowitz: Fragment des Landschaftsgemäldes It´s a quarter to seven, Eitempera auf Leinwand, 2017
"[...] und schließlich das Format - eine Vorliebe für´s Quadrat, aber niemals zentral besetzt, sondern das Motiv häufig flüchtig, wie im Übergang eingefangen. Seine Sensibilität für Stimmungen, wie sie aus Bewegungen, momentanen Regungen, aus Tonwerten der Farbe kommen, prädestinieren ihn für Musikerportraits. Daß die Musik die Portraitierten `an einen anderen Ort´ trägt, anwesend-abwesend, dafür fand er erstaunlich evidente bildnerische Mittel. Es waren keine deskriptiven Musikerportraits; vielmehr übersetzten sie die Verschmelzung mit dem Instrument im Akt des Musizierens in optische Formen, vergegenwärtigten die hörende und motorische Konzentration der Musiker, das Instrument war nicht manipuliertes Attribut, sondern Zentrum der optischen - und musizierenden - Aufmerksamkeit."
Prof. Dr. Ursula Panhans-Bühler, 2001
"[...] Die Hektik des Alltags, die ständig wechselnden visuellen und akustischen Einflüsse und nicht zuletzt eine als Flexibilität gelobte Unstetigkeit scheinen mir in den Bildern von Bernhard Karlowitz sichtbar zu werden. Dem steht aber die erkennbare Persönlichkeit der portraitierten Menschen entgegen, woraus eine beeindruckende Spannung entsteht, die die portraitierten Personen in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen.
(...) der Maler entschied sich hier für ein Diptychon, das in Abschnitte aufgeteilt ist. Es entstehen so verschiedene Blickfelder, die autonom wirken können, aber doch in ihrem Zusammenspeil die Ganzheitlichkeit des Portraits sichern. Wenn man bedenkt, dass Daniel Schnyder einer der vielseitigsten Komponisten und Musiker unserer Zeit ist, (...) so ist es geradezu zu bewundern, wie glücklich Bernhard Karlowitz durch die Komposition des Bildes diese Vielseitigkeit eingefangen hat."
Prof. Dr. Werner Heinrichs
"(...) und an den Wänden hängen große, beeindruckende Gemälde: Bernhard Karlowitz zeigt Portraits und Landschaften mit viel Cézann´scher Fluffigkeit und Hopper´scher Traurigkeit."
HAZ
"Die Fragmentierung des Bildganzen in einzelne Teile sprengt die Homogenität der betont schön gemalten Landschaft eklatant, der Blick des Protagonisten in der Ferne wird gar direkt über seinem Kopf gekappt, was klassischen Bildkompositionen zuwider läuft. Und dann dominiert das Wegschild in überproportionaler Weise das ganze Geschehen - die Caspar David Friedrich´sche Idee wird in Karlowitz´Portrait des Zeichenmachers geradezu ad absurdum geführt!"
Dir. Maike Trentin-Meyer, DOM
"Bernhard Karlowitz hat sich (...) eine eigenständige künstlerische Position jenseits der Kategorien realistischer und abstrakter Kunst erarbeitet, die man als eine Veränderung der Voraussetzungen von bzw der Einstellung zu heutiger Malerei und unserem Verständnis der Abbildfunktion bezeichnen könnte.
Das ist eine Veränderung der Sicht auf die Malerei, zugleich ein altes, nicht nur malerisches Problem, welches unter vielen verschiedenen Gesichtspunkten immer wieder in der Kunstgeschichte abgehandelt wurde, hier anders und neu interpretiert. Er läßt sich weder von seiner Malerei noch von einem - vielleicht imaginären - Auftraggeber unter Druck setzen. Er lässt das Portrait aus einer gemeinsamen Situation, eigentlich einer Idee hervorgehen, die vorrangig, zumindest aber kommunikativ voraussetzend ist. Die Malerei setzt das fort, was Gemeinsamkeit war."
Prof. Rolf Lobeck
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